Gebäude heizen

 


Für Wärmepumpen braucht es eine Wärmeverteilung mit möglichst tiefer Vorlauftemperatur

Jede Heizungsanlage besteht aus drei Teilen: der Wärmeerzeugung, der Wärmeverteilung und der Wärmeabgabe.

Die Wärmeerzeugung besteht im Fall einer Erdwärmesonden-Anlage aus der oder den EWS selber, sowie einer Wärmepumpe.

Bei der Wärmeverteilung handelt es sich um die Leitungen, Apparate und Armaturen, die das erwärmte Wasser vom Wärmeerzeuger zu den Heizflächen und zurück transportieren (der Heizkreis). Dazu gehört auch das Expansionsgefäss im Heizkreis, ein Sicherheits-Überdruckventil, die Vorlauftemperatur-Regelung und die Umwälzpumpe(n). Die Wärmeabgabe erfolgt im Allgemeinen über Heizflächen in den Räumen. Dabei kann es sich um Heizkörper oder eine Flächenheizung (Boden, Decke, Wand) handeln. Für Erdwärmesondenanlagen sind Flächenheizungen den Heizkörpern vorzuziehen. Die Vorlauftemperatur kann so tiefer eingestellt werden, ideal auf max. 30 °C, aber in jedem Fall nicht über 35 °C. Für tiefe Vorlauftemperaturen sind enge Verlegeabstände der Rohrleitungen der Flächenheizregister erforderlich.

In einigen Fällen sind auch Luftheizregister mit Wärme zu versorgen. Auch diese können und müssen so gross ausgelegt werden, dass die Vorlauftemperatur nicht erhöht werden muss.

Hydraulischer Abgleich ist notwendig

Um einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe zu ermöglichen, ist zudem ein hydraulischer Abgleich jeder Anlage erforderlich. Es muss garantiert werden, dass eine möglichst tiefe Rücklauftemperatur erreicht wird. Mit dem korrekten Einstellen des Durchflusses in jeden Teil der Wärmeverteilung und mit nicht überdimensionierten Umwälzpumpen kann dies erreicht werden. Zum Abgleich sind pro Strang und pro Heizregister Strangregelventile einzubauen. Bei Heizkörpern und Heizflächen kann die Rücklaufverschraubung dem Abgleich dienen, oder der Ventileinsatz im Thermostatventil.

Der korrekte hydraulische Abgleich ist vom Heizungsinstallateur schon in der Ausschreibung zu verlangen.

Bei Neubauten sind Deckenheizungen zum Heizen und Kühlen zu empfehlen

Bei Neubauten sind Deckenheizungen zu empfehlen. Dies deshalb, weil damit im Sommer auch sehr gut gekühlt werden kann. Mit einer Bodenheizung kann ebenfalls begrenzt zur Kühlung beigetragen werden. Insbesondere bei einem Parkettboden wird aber die Feuchte beim Kühlen im Sommer rasch zu hoch, und es entstehen Schäden. Bei gewerblichen Gebäuden ist die Deckenheizung/-kühlung als Standard in jedem Fall zu empfehlen. Deckenheizungen hatten früher einen schlechten Ruf, da sie aufgrund der schlecht isolierten Gebäude zu heiss eingestellt werden mussten, was den Komfort senkte. Heute können und müssen Gebäude so gut wärmegedämmt werden, dass Komfortprobleme infolge zu hoher Deckentemperaturen nicht mehr auftreten. Bei den Fenstern ist der Standard inzwischen die Dreifachverglasung, so dass auch hier keine Komfortprobleme mehr zu befürchten sind.

Thermostatventile helfen nur, wenn sie richtig eingestellt sind

Wärme gelangt nicht alleine durch die Heizflächen in den Raum. Sonneneinstrahlung, Geräte und Personen können die Temperatur in einem einzelnen Raum momentan ansteigen lassen. Ein lange geöffnetes Fenster lässt sie sinken. Thermostatventile in jedem Raum regeln diese lokalen Wärmeschwankungen selbstständig und halten so die Temperatur konstant. Sie müssen richtig eingestellt sein, d.h. ca. auf der Stufe 3 (enspricht ca. 21 °C).

Wenn die Decken- oder ev. Bodenheizung so ausgelegt ist, dass sie eine Vorlauftemperatur von max. 30 °C oder weniger braucht, dann entsteht ein trägheitsloser Selbstregeleffekt. Steigt die Raumtemperatur, nimmt die Heizleistung automatisch ab, und umgekehrt. Dieser Effekt kann auch bei Thermoaktiven Bauteilsystemen (TABS) genutzt werden. In solchen Fällen ist es sinnvoller, die Vorlauftemperatur nur aufgrund der über eine gewisse Zeit gemittelten Aussentemperatur und ggf. eines Referenzraumes zu regeln. Neue, noch bessere Regelsysteme für TABS berücksichtigen die Wetterprognose. Thermostatventile sind nicht mehr notwendig.

Die Heizkurve darf nicht zu hoch eingestellt sein

Bei Wärmepumpen besonders wichtig ist auch die richtige Einstellung der Heizkurve.

Weitere Informationen finden Sie auch unter dem Thema Anlage betreiben.


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